Wie sieht das Anmeldeverfahren für die Ausbildung beim ifs aus? | Bei Interesse an der Ausbildung melde Dich bitte zuerst zu einem unserer Infotage zur Ausbildung an. Diese finden regelmäßig übers Jahr verteilt statt. Danach folgt ein Auswahlseminar, dass in der Regel 2-6 Monate vor Ausbildungsbeginn stattfindet. Das Seminar dient dem gegenseitigen Kennenlernen und soll Dich bei der Entscheidungsfindung unterstützen. Für uns ist es nämlich wichtig, dass Du Dich bewusst und eindeutig für das ifs und dessen Ausbildung entscheidest, denn das erhöht die Sicherheit, dass Du die Ausbildung auch erfolgreich abschließt. Ausbildungsstart ist beim ifs 2 x im Jahr, jeweils im Frühling und im Herbst. Damit Du gut planen und Dir ggf. die Chance auf den Ausbildungsstarttermin Deiner Wahl sichern kannst, empfehlen wir Dir, möglichst rechtzeitig einen Informationstag zu besuchen. |
Wo findet die Ausbildung statt? | Die Seminare der Ausbildung finden in den Tagungshäusern des ifs in Essen-Steele statt. Für die Selbsterfahrung geht es in eine Tagungsstätte ins Extertal. Die Praktische Tätigkeit Teil 1 und 2 und die Praktische Ausbildung finden bei den Kooperationspartnern des ifs statt. Wir haben Kooperationspartner in verschiedenen Städten in Deutschland, nicht nur in Essen und Umgebung. Die Supervision findet in den Räumlichkeiten der Supervisoren bzw. der Ambulanz statt. |
Ich wohne nicht im Ruhrgebiet, ist die Ausbildung trotzdem etwas für mich? | Viele unserer Ausbildungskandidaten kommen nicht aus dem Raum Essen. Eine Teilnahme an der Ausbildung ist natürlich trotzdem möglich, erfordert aber dann eben einen erhöhten Fahraufwand, da die persönliche Teilnahme an den Seminaren verpflichtend ist und auch die späteren (Gruppen)Supervisionen in Essen und Umgebung stattfinden. Unter Umständen muss auch zusätzlich mit Übernachtungskosten gerechnet werden, falls man aufgrund der Entfernung nicht zu Hause übernachten kann. Es ist aber möglich, wie oben schon kurz erwähnt, sowohl die praktische Tätigkeit als auch Teile der praktischen Ausbildung außerhalb von NRW zu absolvieren! |
Wieviel Zeit muss ich für die Ausbildung einplanen? | Die Ausbildung ist als Vollzeitangebot konzipiert. Sie erstreckt sich auf einen Zeitraum von mindestens 3 Jahren. Es ist aber auch möglich, die Ausbildung zu strecken und sich erst nach 5 oder 7 Jahren zur Prüfung anzumelden, wenn einzelne Ausbildungsabschnitte nicht in der Zeitintensität absolviert werden können oder eine Berufstätigkeit neben der Ausbildung notwendig ist. Die Ausbildung umfasst folgende Teile: • mind. 600 Stunden Theorie (Theorie, Training, Diagnostik, Methoden etc.), die als Blockseminare jeweils von Donnerstag bis Samstag stattfinden • mind. 130 Stunden Selbsterfahrung, diese findet im Rahmen einer 10-tägigen Familienrekonstruktion sowie in einem 3-tägigen und einem 2-tägigen Blockseminar statt • insgesamt 150 Stunden Supervision, davon sind 50 Stunden Einzel- und 100 Stunden Gruppensupervision (die Supervision beginnt ungefähr ab Mitte der Ausbildung) • die praktische Tätigkeit (Praktikum) Diese umfasst 1.200 Stunden in der Klinik (pT1) und 600 Stunden in einer ambulanten Einrichtung der Psychotherapie (pT2). Die pT kann nur in Einrichtungen gemacht werden, die vom Landesprüfungsamt genehmigt sind und mit denen das ifs einen Kooperationsvertrag abgeschlossen hat. • die sogenannte praktische Ausbildung, d.h. eigene Behandlungsstunden im Umfang von mind. 600 Stunden (Beginn ca. ab Mitte der Ausbildung) • das Wahlpflichtangebot (freie Spitze) im Umfang von ca. 900 Stunden Insgesamt umfasst die Ausbildung damit mind. 4.200 Stunden. In der praktischen Ausbildung und unter Umständen auch in der praktischen Tätigkeit 1 und 2 kann gegebenenfalls mit einer finanziellen Entschädigung gerechnet werden. |
Kann ich neben der Ausbildung noch arbeiten? | Die Ausbildung findet i.d.R. in Vollzeitform statt. Das bedeutet, sie ist so angelegt, dass sie frühestens nach drei Jahren abgeschlossen werden kann. Wenn Du das anstreben solltest, dann ist keine Erwerbstätigkeit neben der Ausbildung möglich. Wenn Du Dich entscheidest, die Ausbildung zu strecken, ist eine Teilzeiterwerbstätigkeit möglich. Im sogenannten Klinikjahr (1.200 Stunden pT1) erwarten die Kliniken in der Regel eine Anwesenheit von mind. drei Tagen in der Woche– (und das nicht am Wochenende). Auch die Praxen (600 Stunden pT2) erwarten in der Regel eine Anwesenheit von mind. 2 Nachmittagen pro Woche. Je flexibler die Arbeitsstunden abgeleistet werden können, umso leichter ist es natürlich, Ausbildung und Erwerbstätigkeit zusammenzubringen. |
Welche Psychotherapieverfahren werden unterrichtet? | Die Ausbildung im ifs findet im Vertiefungsgebiet Systemische Therapie statt. Das heißt, der Schwerpunkt liegt in der Vermittlung systemischer Inhalte. Inhalte und Therapierichtungen, die angeboten werden: • klassische familientherapeutische Zugänge, entwicklungsorientierte strukturelle, strategische und analytische Familientherapie • lösungsorientierte, konstruktivistische, konstruktionistische und narrative Konzepte, Synergetik, personzentrierte Systemtheorie, modularisierte Konzepte etc. • Ideen aus Hypnotherapie, Ego-State-Therapie, Psychodrama und NLP, Gesprächspsychotherapie (neurolinguistische Psychotherapie) • Sandspieltherapie, spieltherapeutische Ideen, Traumatherapie, Neurobiologie und Kunsttherapie werden angeboten Die anderen wissenschaftlich anerkannten Verfahren Verhaltenstherapie und Tiefenpsychologie werden in Grundzügen vorgestellt. |
Werden mir Vorleistungen anerkannt? | Abgeschlossene Weiterbildungen, z.B. in Familientherapie, können Dir leider nicht für die Ausbildung anerkannt werden, sie führen also nicht zu einer Verkürzung der Ausbildungszeit. Das Psychotherapeutengesetz sieht Verkürzungen nur vor, wenn vor Ausbildungsantritt staatlich anerkannte Ausbildungen besucht worden sind. Das ist sehr bedauerlich, aber im Gesetz eindeutig so festgeschrieben. Auch Zeiten, in denen Du vielleicht bereits in einer Psychiatrie gearbeitet hast, die aber vor Beginn der Ausbildung liegen, können nicht für die Ausbildung anerkannt werden. |
Wie hoch sind die Kosten für die Ausbildung? | Es entstehen folgende Kosten: • Kennelerngespräch KESS (kostenfrei) ODER Entscheidungsseminar: 200,00 € • Ausbildung (Theorieseminare, Selbsterfahrung und Supervision): 17.000,00 €, die in Raten gezahlt werden • 600,00 Euro Gebühren für die Zwischen- und Abschlussprüfung • ca. 5.000 EUR fallen für die 50 Sitzungen Einzel-Supervision an und sind direkt mit dem/der Supervisor*in abzurechnen Zusätzliche Kosten entstehen für Literatur, Fahrtkosten und andere individuelle persönliche Aufwendungen. Ausgaben für Aus- und Weiterbildungen können i.d.R. steuerlich geltend gemacht werden. Die praktische Tätigkeit Teil 1 wird ab September 2020 mit mindestens 1.000,00 Euro entlohnt (bei einer vollen Stelle). Die praktische Tätigkeit Teil 2 wird unter Umständen in geringem Umfang entlohnt. In der praktischen Ausbildung kann eine Refinanzierung erfolgen. Im Rahmen der Ausbildung Psychologische Psychotherapie können ca. 30.000,00 Euro erwirtschaftet werden. In der Ausbildung Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie können aktuell zwischen 12.000,00 € und 20.000,00 € erwirtschaftet werden. |
Welche Prüfungen muss ich machen? | Nach ca. 1,5 Ausbildungsjahren findet eine Zwischenprüfung statt, die den Erfahrungs- und Kenntnisstand prüft. Nach Bestehen dieser Prüfung wirst Du dann zur praktischen Ausbildung zugelassen, in der Du unter Supervision PatientInnen behandelst und es erfolgt die Erteilung einer vorläufigen Approbation. Nach Beendigung der Ausbildung schließt sich die staatliche Prüfung an. Sie besteht aus einer schriftlichen Prüfung, die bundesweit am gleichen Tag mit den gleichen Inhalten geschrieben wird und ca. 1,5 Stunden dauert. Einige Tage später folgt eine mündliche Prüfung. Sie besteht aus einer Einzel- (30 Min.) und einer Gruppenprüfung (max. 120 Min.). Nach erfolgreich absolvierter staatlicher Prüfung kann dann die Approbation beantragt werden. |