Inhalte der Weiterbildungsabschnitte:
Blockseminar 1 (3 Tage, 24 UStd.)
Grundlagen der Psychotraumatologie. Theorie, Neurobiologie, Therapiekonzeptionen, Diagnostik und Therapieplanung. Diagnostik, Geschichte der Traumatherapie und therapeutische Entwicklungen in der Gegenwart, State of the Art der Traumatherapie und der Psychotherapieforschung im Bereich Trauma, Prävalenz und gesellschaftliche Relevanz, neurobiologische Grundlagen, „Neuroplastizität“ – nutzungsabhängige Hirnstrukturierung, Traumaphysiologie und Traumasymptomatik von akut bis chronifiziert, Stressverarbeitung im Gehirn, Überblick über traumaspezifische Therapieverfahren, über Behandlungsgrundlagen, Symptombilder, Behandlungsideen, Therapieplanung, Dissoziation etc., Epidemiologie und komorbide Störungen, Phasenverlauf und Symptomatik, natürliche Verarbeitungsprozesse bei Trauma und deren Unterstützung, spezifische Traumatisierungen, Stabilisierungsarbeit, Ressourcenarbeit und Lösungsorientierung, Techniken zur Affektregulation, traumaorganisierte Systeme, Bedeutung von Trauma für Systeme, die Systemmitglieder als Ressourcenpotential. Überblick über diagnostische und differentialdiagnostische Instrumente. Stabilisierungstechniken und Methoden unterschiedlicher theoretischer Schulen und ressourcenorientierte Techniken. Verhinderung von Re-Viktimisierung.
Blockseminar 2 (3 Tage 24 UStd.)
Grundlagen der Traumatherapie, Stabilisierung und Ego-State-Therapie.
Erscheinungsbilder akuter Traumatisierung, Interventionsmodelle, Verhinderung von Folgetraumatisierung, Ressourcenstärkung und die sozialen Ressourcen von Einzelnen und Familien besonders würdigen. Phasenverlauf und Symptomatik, Einbeziehung von Angehörigen, traumaspezifische Krisenintervention, Unterstützung natürlicher Verarbeitungsprozesse, Gesprächsführung in der Akutsituation und Umgang mit akuten Belastungsstörungen. Kooperationen und Netzwerke mit Opferhilfe-Organisationen und den Diensten vor Ort.
Kognitive Techniken zur Veränderung dysfunktionaler Kognitionen und anderer emotionaler Schemata. Hypnotherapeutische Techniken zur Distanzierung und Affektregulation. Einführung in die Ego-State-Therapie.
Blockseminar 3 (3 Tage 24 UStd.)
Traumabehandlung bei Kindern und Jugendlichen, entwicklungspsychologische und bindungstheoretische Aspekte der Traumatisierung, Entwicklungstraumastörung, komplexe Traumafolgestörung und Dissoziation, Diagnostik und Screeninginstrumente, kognitive Techniken, Arbeit mit dysfunktionalen Kognitionen wie Schuldvorwürfe/Scham/Ekel/Opfertum etc., Berücksichtigung von Eltern, Familie und sozialem Bezugssystem, Kinder in der Jugendhilfe, Methoden der Stabilisierung, Affektregulation und Ressourcenaktivierung mit Hilfe von Spiel, Gestaltung und Geschichten, Vorstellung verschiedener Behandlungsansätze zur Traumaprozessierung, NET Narrative Konzepte in der Traumatherapie.
Blockseminar 4 (3 Tage 24 UStd.)
Stabilisierung und Ego-State
Spezifizierung und Vertiefung von Stabilisierungsarbeit, Arbeit mit dem inneren Beobachter, Arbeit mit dem inneren Kind und Vertiefung Ego-State Ansätze, Kooperation zwischen den State`s erhöhen, Stärkung und Ressourcenarbeit mit Anteilen, Arbeit mit Täterloyalen Anteilen und aggressiven Anteilen, Imaginationsarbeit, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu anderen Traumatherapeutischen Ansätzen.
Blockseminar 5 (3 Tage 24 UStd.)
Traumabearbeitung mit komplexen Traumafolgestörungen einschließlich dissoziativer Störungen
Arbeit mit komplex traumatisierten Menschen. Diagnostik und Screeninginstrumente für komplexe PTBS, DESNOS und DIS. Stabilisierung und Ressourcenarbeit im und für das innere System. PTBS mit komorbider Symptomatik und persönlichkeitsprägenden Symptomatiken, Beziehungs- und Bindungsarbeit mit Persönlichkeitsanteilen. Kooperation und Integration steigern. Arbeit mit verletzten kindlichen Anteilen, Arbeit mit Täter identifizierten Anteilen. Methoden der Affektkontrolle und Affektregulation, Umgang mit Selbstverletzung, innere und äußere Sicherheit, EMDR-Techniken in der Behandlung von komplexen Traumafolgestörungen, NFT Narrative Expositionstherapie, Behandlungsverträge.
Blockseminar 6 (3 Tage 24 UStd.)
Traumabearbeitung
Voraussetzung für Traumaverarbeitung, PTBS mit dissoziativen Störungen, Einbettung der Traumabearbeitung in den Behandlungsplan, Kontraindikationen. Einführung in verschiedene Verfahren: Bildschirmtechnik, Beobachterverfahren. Ausführliche Besprechung des Protokolls der Bildschirmtechnik für positive und belastende Lebensereignisse. Selbsterfahrung der Technik im Rollenspiel. Live-Arbeit. Demonstration der Technik im Rollenspiel, Kleingruppenübung im Rollenspiel, Anwendung der Beobachter-Technik bei hoch dissoziativen Patienten, Vertiefung der Beobachtertechnik. Erarbeitung der Technik anhand eines positiven Beispiels, Arbeit mit hoch dissoziativen Patienten/innen, Besonderheiten bei der Traumaverarbeitung für Patienten mit komplexen Traumafolgestörungen und schwerer Dissoziation. Schonende Bearbeitungstechniken wie fraktionierte Abreaktion und Pendeltechnik. Anwendung unterschiedlicher Techniken in der Arbeit mit dissoziativen Patienten EFTT (Emotionsfokussierte Traumatherapie), vertiefende Arbeit mit DESNOS-Patienten.
Blockseminar 7 (3 Tage 24 UStd.)
Traumakonfrontation, Traumaintegration, Psychohygiene und Abschlusskolloquium
Traumaintegration, Psychohygiene für Therapeuten: Sekundärtraumatisierung, das Mitgefühlserschöpfungssyndrom, Burnout-Schutz, Selbsterfahrung zur Psychohygiene, Grenzen setzen, erkennen und ausprobieren, gesunde Abwehrkräfte gegen Sekundärtraumatisierungen aufbauen, Selbstdiagnose, individuelle und professionelle Psychohygiene, effektives Psychohygiene-Management im 4-Ebenen-Modell (körperliche Ebene, kognitive Ebene, emotionale Ebene, spirituelle Ebene), Supervision von anliegenden Fällen. Auswertung des Weiterbildungsprozesses. Abschlusskolloquium und Feier!
Die Weiterbildungsgruppe bildet Supervisionsgruppen, je Gruppe sind 5 Supervisionstreffen mit je 8 Ustd. Supervision vorgesehen.
TrainerInnen
Verena Franzmann
Anke Nottelmann
Derya Gök
Wiltrud Brächter
Anja Kampmann
Intervision und Peergruppe
Daneben sind 5 Peergruppentreffen zur Intervision vorgesehen. In diesen Gruppen sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich in ihrer traumatherapeutischen Arbeit unterstützen, Techniken und Methoden trainieren und sich über Fachliteratur austauschen.
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