Was ist Traumatherapie?

Die Traumatherapie hat sich in den vergangenen Jahren einen festen, inzwischen nicht mehr wegzudenkenden Standort in der Psychotherapie verschafft. Heute geht man davon aus, dass viele somatische, psychische und soziale Symptome und Probleme auf Traumatisierungen zurückzuführen sind.

Unter Trauma versteht man heute ein

Vitales Diskrepanzerlebnis zwischen bedrohlichen Situationsfaktoren und eigenen individuellen Bewältigungsmöglichkeiten, das mit dem Gefühl von Hilflosigkeit und schutzloser Preisgabe einhergeht und so eine dauerhafte Erschütterung von Selbst- und Weltbild bewirkt.“ (G. Fischer. & P. Riedesser 1998).

Es wird zwischen verschiedenen Arten von Traumata unterschieden:

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Ziele und Grundideen von Traumatherapie:

Erleben einer sicheren therapeutischen Beziehung

• Stabilisierung des Klienten und des Familiensystems

• Orientierung im Hier und Jetzt (statt gefangen in der Traumavergangenheit)

• Unterscheidung von realen und inneren Bedrohungen

• Wiedererlangung sozialer und psychischer Kompetenzen mit dem Ziel besserer Alltagsbewältigung

• Stärkung der eigenen Ressourcen, um sich in Zukunft besser zu schützen

• Erlernen von Selbstberuhigung, Selbsttröstung, Selbsthilfe und Selbstfürsorge

• Selbsterleben von Kontrolle und Sicherheit

• Erlernen von Kontrolle über physiologische Erregung und ihre Affekte

• Stabilisierung des Familiensystems, um weitere Trigger und Retraumatisierungen zu vermeiden

• Fähig werden, dem Unaussprechlichen Worte zu geben

• Vermeidung und Management von innerem zusätzlichem Stress

Traumatherapeutische Settings und Ansätze:

Wir arbeiten sowohl einzeln mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, als auch mit entsprechenden (Teil-)Systemen. Dabei nutzen wir unterschiedliche anerkannte traumatherapeutische Ansätze, z. B. die psychodynamisch imaginative Traumatherapie (PITT) nach L. Reddemann, hypnotherapeutische Zugänge (M. Huber), das Konzept der Strukturellen Dissoziation (E. Nijenhuis), Ego-State-Ansätze (J. Watkins, Watson, M. Phillips) und Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR) nach E. Shapiro, u. a.

Professionalität der MitarbeiterInnen:

  • in Psychotraumatologie ausgebildete TraumatherapeutInnen mit Grundausbildungen in einem der Psychotherapieverfahren wie z. B. der Systemischen Ausbildung.

Die TherapeutInnen haben neben einem breiten psychotherapeutischen Erfahrungshintergrund spezielle Kenntnisse in Psychotraumatologie erworben und arbeiten mit Trauma-Verfahren in unterschiedlichen Settings am System orientiert. Hierbei hat Beratung und Psychoedukation einen wesentlichen Stellenwert.

Kosten und Rahmenbedingungen

  • Wenn Sie eine Traumatherapie oder Diagnostik bei uns machen möchten, setzen Sie sich mit uns in Verbindung. Wir verabreden dann eine Termin mit Ihnen.
  • In der Regel ersetzt die gesetzliche Krankenkasse keine Kosten.
  • Privatversicherungen übernehmen in den meisten Fällen die Kosten.
  • Privatzahler müssen mit ca 120,00 Euro je Stunde rechnen.

Symptome von Traumafolgestörungen

Symptome der PTBS, die die Nähe zum Trauma vermeiden (Konstriktion):

  • phobische Vermeidung von traumaassoziierten Stimuli (“Triggern“)
  • soziale Isolation
  • emotionale Empfindungslosigkeit
  • Alkohol-, Drogen-, Medikamentenmissbrauch
  • Dissoziative Phänomene (z. B. amnestische Lücken)

Symptome der PTBS, die eine Nähe zum Trauma herstellen (Intrusionen):

  • Flash-Backs
  • Albträume
  • Panikattacken
  • Affektintoleranz
  • Zwanghaftes Erinnern/trauma-wiederholendes Spiel
  • Depression

Physiologische Reaktionen:

  • Herzrasen, Atemnot, Beklemmungen
  • Unruhe, Schlaflosigkeit
  • Übersteigerte Wachsamkeit (Vigilanz)
  • vermehrte Reizbarkeit
  • Konzentrationsstörungen
  • Kraftlosigkeit, Leistungsversagen
  • Schmerzen, Taubheits-, Starreempfindungen,
  • andere Körpersensationen („somatoforme Störungen“)