Denken und Fühlen, Wahrnehmen und Bewegen, Körper und Geist sind untrennbar miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig. Dies gehört traditionell zu den grundlegenden Annahmen körperpsychotherapeutischer Schulen und anderer etablierter bewegungsorientierter Fachdisziplinen wie Psychomotorik, klinischer Bewegungstherapie oder Sportpsychologie. Dieses auf Zirkularität und wechselseitiger Interaktionsdynamik basierende Verständnis bietet somit viele Schnittstellen mit systemischen Ideen.
In der Systemischen Familientherapie wird dies z.B. in Methoden wie Familienskulpturen und Raumskalen aufgegriffen. In der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie wird dieser Zusammenhang u.a. in spieltherapeutischen Methoden oder im Psychodrama genutzt. Auch in der systemischen Traumatherapie ist eine Arbeit ohne das Einbeziehen von Körper und Körperwahrnehmung kaum noch vorstellbar.
Bewegungs- und spielorientierte Interventionen können in der systemischen Arbeit mit Kindern, Jugendlichen, Familien und Gruppen als „bewegtes Joining“ hervorragend dazu genutzt werden, die Atmosphäre aufzulockern sowie Leichtigkeit und Spaß in das jeweilige Setting zu transportieren. Sie schaffen aber auch einen erlebnisorientierten Zugang zu Lösungsmöglichkeiten im therapeutischen Setting, der manchmal über Sprache so schnell und eindrucksvoll kaum möglich scheint. Auch gruppendynamische Prozesse können wunderbar durch bewegungs- und handlungsorientierte Interventionen sicht- und veränderbar gemacht werden.
Eine sinnvolle Ergänzung also für jeden systemischen Handwerkskoffer!
Dieser Workshop bietet
- einen kurzen theoretischen Überblick zum aktuellen Forschungsstand aus dem Bereich bewegungs- und körperorientierter systemischer Therapie
- zahlreiche Praxisbeispiele für Einzel- und Gruppensettings mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen
- die Möglichkeit, eigene Fallbeispiele einzubringen und gemeinsam bewegungsorientierte Interventionen zu entwickeln
Bitte auf bequeme Kleidung achten!