Einführung in bewegungs- und körperorientierte systemische Therapie

Inhalte

In der Psychotherapie - Landschaft ist seit einigen Jahren eine Trendwende zu beobachten, die nach der Dominanz kognitiver Ansätze nun wieder vermehrt körperorientierte Techniken in die Therapie miteinbezieht. Die Wiederentdeckung des Körpers für die Psychotherapie zeigt sich nicht nur in allgegenwärtigen Begriffen wie Embodiment und Körperachtsamkeit, sondern auch durch eine schier unüberschaubare Fülle an neuen oder ebenfalls wiederentdeckten körperpsychotherapeutischen Methoden. Allen Methoden gemeinsam ist meist die Idee, den Körper als Ressource und Erfahrungsraum in der Psychotherapie zu nutzen, um darüber in Kontakt zu relevanten Themen oder Lösungsimpulsen zu gelangen.

Denken und Fühlen, Wahrnehmen und Bewegen, Körper und Geist sind untrennbar miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig. Dies gehört traditionell zu den grundlegenden Annahmen körperpsychotherapeutischer Schulen und anderer etablierter bewegungsorientierter Fachdisziplinen wie Psychomotorik, klinischer Bewegungstherapie oder Sportpsychologie. Dieses auf Zirkularität und wechselseitiger Interaktionsdynamik basierende Verständnis bietet somit viele Schnittstellen mit systemischen Ideen.

In der Systemischen Familientherapie wird dies z.B. in Methoden wie Familienskulpturen und Raumskalen aufgegriffen. In der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie wird dieser Zusammenhang u.a. in spieltherapeutischen Methoden oder im Psychodrama genutzt. Auch in der systemischen Traumatherapie ist eine Arbeit ohne das Einbeziehen von Körper und Körperwahrnehmung kaum noch vorstellbar.

Bewegungs- und spielorientierte Interventionen können in der systemischen Arbeit mit Kindern, Jugendlichen, Familien und Gruppen als „bewegtes Joining“ hervorragend dazu genutzt werden, die Atmosphäre aufzulockern sowie Leichtigkeit und Spaß in das jeweilige Setting zu transportieren. Sie schaffen aber auch einen erlebnisorientierten Zugang zu Lösungsmöglichkeiten im therapeutischen Setting, der manchmal über Sprache so schnell und eindrucksvoll kaum möglich scheint. Auch gruppendynamische Prozesse können wunderbar durch bewegungs- und handlungsorientierte Interventionen sicht- und veränderbar gemacht werden.

Eine sinnvolle Ergänzung also für jeden systemischen Handwerkskoffer!

Dieser Workshop bietet

  • einen kurzen theoretischen Überblick zum aktuellen Forschungsstand aus dem Bereich bewegungs- und körperorientierter systemischer Therapie
  • zahlreiche Praxisbeispiele für Einzel- und Gruppensettings mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen
  • die Möglichkeit, eigene Fallbeispiele einzubringen und gemeinsam bewegungsorientierte Interventionen zu entwickeln

 

Bitte auf bequeme Kleidung achten!

Zielgruppe

Therapeut*innen, Pädagog*innen, Erzieher*innen, Heilpädagog*innen  

Organisatorisches

Termin:28. - 29.09.2023
Ort:ifs in Essen
Dauer:2 Tage / 16 UStd.
Kosten:300 EUR (270 EUR)*
Anmeldeschluss:/
PTK - Fortbildungspunkte:Bitte sprechen Sie uns bei Interesse an, ob eine Akkreditierung dieses Workshops durch die PTK NRW geplant ist.

* TeilnehmerInnen und AbsolventInnen von mehrjährigen ifs-Weiterbildungen zahlen den reduzierten Preis, wenn Sie bei der Buchung im Buchungsformular unter „Zusatzinformationen“ ihre ifs-Kursnummer angeben!