Systemische Psychotherapie U3

…mehr als nur Schreibabyberatung?!

Inhalte

Wenn Säuglinge, Babies und Kleinkinder in ihrer Entwicklung auffällig sind und somatische Ursachen wie Krankheiten oder Schmerzen ausgeschlossen werden können, führt der erste Weg der Eltern z.B. bei anhaltendem, exzessivem Schreien zum Kinderarzt, in die Schreibaby- Ambulanz oder die Baby- Sprechstunde einer Beratungsstelle. Nachdem in den letzten Jahren einige altersspezifische Weiterbildungen an den psychotherapeutischen Ausbildungsinstituten etabliert wurden, nehmen auch immer häufiger niedergelassene Psychologische Psychotherapeut:innen und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten:innen an der Versorgung dieser Zielgruppe teil.

Die Weiterbildungen sind gemäß der etablierten psychotherapeutischen Richtlinienverfahren meist analytisch wie z.B. die Säuglings-Kleinkind-Eltern-Psychotherapie (SKEPT) oder tiefenpsychologisch fundiert wie die Eltern-Kleinkind-Psychotherapie (EKP), bindungsbasiert (B.B.T.® nach Brisch) und beziehen teilweise auch körpertherapeutische Verfahren ein (vgl. Emotionelle Erste Hilfe- EEH nach Harms). Allen Ansätzen gemeinsam ist das Bemühen, eine positive Eltern- Kind- Interaktion anzubahnen und Ressourcen aufzubauen, um das Familiensystem dahingehend zu stärken, dass es den Herausforderungen der besonderen Bedürfnisse  des Kindes besser begegnen kann. Meist wird also mit den Eltern gearbeitet, um z.B. durch mehr elterliche Feinfühligkeit die Rahmenbedingungen für das Kind so zu verändern, dass es zu einer deutlichen Beruhigung der meist hoch belasteten Situation kommt.

Obwohl diese Grundidee durchaus viele Ansatzpunkte für systemische Herangehensweisen bietet, sind spezifisch systemisch- familientherapeutische Ansätze für diese Altersgruppe noch wenig etabliert. Systemische Familientherapie ist schon immerper se Eltern- Kind- Therapie gewesen, allerdings methodisch nicht unbedingt geeignet, um ganz junge Kinder aktiv in den therapeutischen Prozess miteinzubeziehen.

Dieser Workshop gibt einen Überblick über einen ersten systemisch- integrativen Ansatz, der diese Lücke in der psychotherapeutischen Versorgungslandschaft schließen könnte. Hierbei werden auch traumaspezifische Wirkmechanismen und Interventionen sowie psychomotorische Aspekte im Kontext frühkindlicher Entwicklungsauffälligkeiten berücksichtigt.

Neben einem theoretischen Überblick über die Methode sollen die Workshop- Teilnehmenden zahlreiche Praxisimpulse bekommen und ausprobieren können.

Zielgruppe

Der Workshop richtet sich an systemisch vorgebildete Fachkräfte im therapeutischen oder heilpädagogischen Bereich, die neue Anregungen für die Arbeit mit dieser Zielgruppe suchen.  

Organisatorisches

Termin:22. - 23.04.2024 - Termin entfällt
Ort:ifs in Essen
Dauer:2 Tage / 16 UStd.
Kosten:300 EUR (270 EUR)*
Anmeldeschluss:/
PTK - Fortbildungspunkte:Bitte sprechen Sie uns bei Interesse an, ob eine Akkreditierung dieses Workshops durch die PTK NRW geplant ist.

* TeilnehmerInnen und AbsolventInnen von mehrjährigen ifs-Weiterbildungen zahlen den reduzierten Preis, wenn Sie bei der Buchung im Buchungsformular unter „Zusatzinformationen“ ihre ifs-Kursnummer angeben!